Bei allerbestem Sommerwetter trafen sich alle gemeldeten Teilnehmer pünktlich am Treffpunkt „Bahnhof Schierwaldenrath“ zu unserem Jahresausflug 2015. Da auch noch einige Mitglieder spontan zu der Gruppe stießen, kamen am Ende 57 Erwachsene (davon vier Rollifahrer), 2 Kinder und ein Hund zusammen.
Zuerst konnten wir die Rangierarbeiten mit der nostalgischen Dampflok bewundern und fühlten uns sofort in eine andere Zeit zurückversetzt. Einige wollten mit der Nase ganz nah dabei sein und holten sich auch direkt einige dicke Russflecken auf der Kleidung. Die Zugfahrt in unserem TSV Sonderwagen war dann das, was man heute als „Entschleunigung pur“ bezeichnet.
Danach war der sportliche Teil des Ausflugs angesagt. 6,3 Kilometer war die Distanz durch das Rodebachtal nach Gangelt. Auffallend die vielen schönen Einfamilienhäuser mit gepflegten Gärten am Anfang der Strecke. Später kamen wir auf holländischem Gebiet in ein Naturschutzgebiet wo der in den 1940er Jahren zu einem betonierten Kanal verkommene Bachlauf mustergültig renaturiert worden ist. Viele Pflanzen und Tierarten haben dadurch in diesem Gebiet eine neue Heimat gefunden. Wir konnten eine Herde Wildrinder beobachten, die ganzjährig hier im Freiland lebt und auf natürliche Weise Landschaftspflege betreibt. Trotz des heißen Wetters und teilweise direkter Sonneneinstrahlung auf den Wanderweg haben alle Tänzer und auch die Rollifahrer durchgehalten. Wir sind halt ein Sportverein!
In Gangelt empfing uns Fr. Tholen. Wenn es so etwas wie ein Lexikon über Gangelt, Gangelter Leute und die Umgebung gibt – dann Fr. Tholen. Sie überraschte mit vielen Gedichten in Mundart und hatte zu allen Gebäuden in der Altstadt etwas zu sagen oder eine kleine Geschichte zu erzählen, ohne dabei mit Geschichtszahlen um sich zu werfen oder langweilig zu werden. Das Glockenspiel am alten Rathaus wurde extra zu unseren Ehren geläutet. Viele von uns haben jedoch die Ruhe, die Kühle und die besondere Beleuchtung in der Pfarrkirche St. Nikolaus als angenehmsten Teil der Ortsführung empfunden. Das die weitere Führung an einer Eisbude vorbei führte war für viele so etwas wie ein Geschenk Gottes.
Nach einer Stärkung am Schwimmbad war es dann auch schon soweit. Der Bus, der uns abholte, um uns zurück nach Gillrath zu bringen, parat stand. Die kleinen Probleme beim Transport der Rollifahrer wurden mit der uns eigenen „Pack mal an“ Mentalität behoben. Auch der Zug zurück nach Schierwaldenrath fuhr pünktlich. Hier ein besonderes Lob an die historische Selfkantbahn. Problemlos, kooperativ, pünktlich und somit eigentlich besser als sich die heutige Bundesbahn oftmals zeigt.
Als wir dann um 18.00 Uhr, pünktlich wie wir nun mal sind, im Brauhaus Waldfeucht einliefen hatte der größte Teil von uns einen anständigen Hunger und auch den entsprechenden Durst. Hier kam das deftige Essen gerade richtig. Es wurde noch viel erzählt und auch gelacht. Nach dem Ausflug ist vor dem (nächsten) Ausflug und es kamen erste Spekulationen auf wo es denn im nächsten Jahr hingehen könnte. – Schau`n wir mal.
Abschließen möchte ich den Bericht mit einem kleinen Stoßgebet des Gangelter Heimatdichters Peter Staas über welches wir bei der Führung herzlich gelacht haben.
Leve Häergott!
Sägen die Lü,
die et joot meine met mech. .
On wat du met die ongere dees,
dett üverlott ech dech.
Autor: Hans-L. Hupperten 1. Beisitzer
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